Was ist "Air Defender 2023"?

12.06.2023

25 Nationen, 250 Militärflugzeuge, 10.000 Soldatinnen und Soldaten. Gemeinsam proben sie ab kommendem Montag für zwei Wochen den Ernstfall des sogenannte "Artikel-5-Beistandsszenario" des NATO-Vertrages. Also dem Falle, dass einer oder mehrere NATO-Mitglieder angegriffen werden und um Beistand der anderen Bündnispartner bitten. Laut Verteidigungsministerium ist es die größte europaweite Luftwaffenübung seit Gründung der NATO. Und sie findet nicht nur überwiegend auf deutschem Boden statt, sondern auch unter deutschem Oberkommando unter der Führung der Luftwaffe. Diese schickt dazu allein 64 Flugzeuge in die Luft, darunter Eurofighter, Tornados, Airbus A400M und Unterstützungshubschrauber. Geübt werden zum Beispiel Luftbetankung, die Erhaltung der Lufthoheit über Deutschland und die Abwehr von Marschflugkörpern und Raketen. Die Hauptstandorte der Übung sind dabei die Flugplätze Schleswig-Jagel, Hohn (beide Schleswig-Holstein), Wunstorf (Niedersachsen) und Lechfeld (Bayern). Von dort aus starten und landen die Jets in den kommenden zwei Wochen. Die Übung ist enorm wichtig für die Luftwaffe, um ihre Führungskompetenzen im Rahmen eines multinationalen Manövers unter Beweis zu stellen und um den Ernstfall für die NATO durchzuspielen. Natürlich wird dabei mit größtmöglicher Rücksicht gegenüber der Bevölkerung vorgegangen. Geflogen wird nur in festgelegten Zeiträume und Flugkorridoren, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Die Übung ist auch keine Provokation gegenüber Russland, sondern war bereits seit 2018 geplant und eine Routineübung der NATO - wenngleich von bisher beispiellosem Ausmaß.