Stipendien

PPP-Stipendium

Parlamentarisches Patenschafts-Programm (PPP)

1983 wurde das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) aus Anlass des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung gemeinsam vom Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Deutschen Bundestag beschlossen. Das PPP ist ein auf Gegenseitigkeit angelegtes Jugendaustauschprogramm. Es wurde vereinbart, dass junge Deutsche ein Jahr in den USA verbringen und junge Amerikaner ein Jahr in Deutschland. Schülerinnen und Schüler leben in Gastfamilien und besuchen eine örtliche Oberschule, junge Berufstätige absolvieren ein Praktikum in einem Betrieb und besuchen eine Berufsschule. Durch diesen Austausch soll der jungen Generation in beiden Ländern die Bedeutung freundschaftlicher Zusammenarbeit, die auf gemeinsamen politischen und kulturellen Wertvorstellungen beruht, vermittelt werden.

Bundesweit stehen voraussichtlich 360 Stipendien zur Verfügung, so dass nicht gewährleistet werden kann, dass in jedem Wahlkreis ein Stipendium an eine Schülerin/einen Schüler vergeben wird.

Eine Besonderheit des Programms ist, dass Abgeordnete des Deutschen Bundestages eine Patenschaft für einen teilnehmenden Jugendlichen übernehmen.

IPS Stipendium

Das Internationale Parlamentsstipendium IPS bietet jungen politisch-interessierten Hochschulabsolventinnen und Absolventen aus vielen verschiedenen Ländern der Welt die Möglichkeit die Arbeit des Deutschen Bundestages kennen zu lernen. Ziel ist es, jungen Nachwuchstalenten während einer mehrmonatigen Tätigkeit im Deutschen Bundestag Einblicke in das deutsche Parlamentssystem und die politischen Entscheidungsprozesse zu geben.

Ich sehe das IPS-Programm als eine einmalige Chance mit jungen Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu treten. Für mich stellt das Programm keine Einbahnstraße dar, sondern die Möglichkeit des Austauschs.

Während meiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter seit 2009 haben bereits 5 junge Absolventinnen und Absolventen meine Arbeit im Bundestag begleitet. Lesen Sie im Folgenden einige Erfahrungsberichte der Stipendiatinnen und Stipendiaten:

Olga Skomarovska, Ukraine (IPS-Jahrgang 2014)

Olga Skomarovska, Ukraine (IPS-Jahrgang 2014)Das Praktikum im Bundestag war für mich eine interessante und unerwartete Erfahrung. Während des Praktikums im Rahmen des Internationalen Parlamentsstipendiums (IPS) im Büro des CDU- Abgeordneten Herr Wadephul fühlte ich mich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Angesichts der aktuellen Situation in meinem Heimatland war ich froh, bei dem Abgeordneten beschäftigt zu sein, der im Auswärtigen Ausschuss tätig ist und zu dessen Schwerpunkten u.a. die Länder Osteuropas gehören. Ich habe oft Aufgabenstellungen in Bezug auf die Ukraine erhalten und ich konnte die Situation so darstellen, wie ich sie als richtig empfand, und ich fühlte hierbei natürlich meine Kompetenz und Fähigkeit, die Arbeit effizient durchzuführen.

Das Praktikum wurde eine Art von "Abstieg" vom Himmel der politischen Theorie in die praktische Arbeit. Sitzungswochen waren immer reich an Ereignissen. Ich hatte die Möglichkeit meinen Abgeordneten bei verschiedenen Treffen mit Botschaftern und Delegationen aus mehreren Regionen seines Interesses begleiten. Reden im Plenarsaal, in den Ausschüssen, die Arbeitsgruppen, die Arbeit mit Journalisten – jedes Ereignis war für mich etwas Neues, das sich zusammenfügte wie ein Puzzle-Bild von der täglichen Arbeit des Abgeordneten in Berlin. Ich war immer bei den wöchentlichen Besprechungen des Büros dabei und konnte fast immer an den verschiedenen Treffen im Büro teilnehmen. Meistens war ich mit Arbeiten des inhaltlichen Teils beschäftigt, u.a. Übersetzungsaufgaben, Nachrichtensuche oder Berichterfassungen, und das alles zusammen ist die wertvolle Praxis, die als praktische Erfahrung bleiben wird.

Diese fünf Monate sind so schnell vergangen, wie ein einziger Tag und das nicht zuletzt dank des freundlichen Teams und einer wundervollen Atmosphäre. Im Ergebnis habe ich neues Wissen, neue Erfahrungen, ein Verständnis von neuen Prozessen und Phänomenen, sowie angenehme und wertvolle Kontakte gesammelt. Zukünftigen Praktikanten würde ich sagen – das Praktikum im Büro eines Bundestagsabgeordneten ist eine Fundgrube der Möglichkeiten. Die Aufgabe der Praktikanten besteht darin – die Möglichkeiten zu identifizieren und umzusetzen.