Johann Wadephul: Der Genozid an den Jesiden berührt auch Deutschland unmittelbar

24.02.2017
PM Berlin

Zur Rede der UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad vor der Parlamentarischen Gesellschaft Schleswig-Holstein über den Genozid an den irakischen Jesiden erklärt der CDU-Bundestagsabgeordnete und Außenpolitiker Johann Wadephul:

„Nach Ruanda und Srebrenica ist der Genozid an den Jesiden im irakischen Sindschar-Gebirge der dritte Genozid in der jüngeren Geschichte. Das Leid dieser Menschen ist ein Weckruf für die Völkergemeinschaft, sich in Zukunft noch mehr für die Verhinderung dieser Verbrechen einzusetzen. Die Geschichte von Nadia Murad empfinde ich daher als Zeichen der Mahnung, wie auch der Zuversicht.

Im Angesicht von Sindschar hat die deutsche Außenpolitik einen mutigen Meinungswechsel vollzogen. Erstmals haben wir mit den irakisch-kurdischen Peshmerga eine unmittelbare Konfliktpartei mit Rüstungsgütern und Ausbildung ausgestattet. Deutschland leistet damit einen verantwortungsvollen Beitrag im Kampf gegen den sogenannten ´Islamischen Staat´.

Entscheidend für mich ist nun, dass die Jesiden im Sindschar wieder eine friedliche und sichere Heimat finden. Dies kann durch breite internationale Unterstützung geschehen. Die 150.000 in Deutschland lebenden Jesiden zeigen, wie sehr Deutschland von der Entwicklung in Sindschar berührt wird. Es ist daher ein bedeutendes Zeichen unserer christlichen Werte, diesen Menschen beizustehen.“